Am Montag war es soweit, ich packte meine Sachen und es ging Richtung Hamburg. Ziel war eine renomierte Hundeschule im Nordwesten Hamburgs.

Dort stand ein 7 tägiges Trainerpraktikum im Rahmen meiner Ausbildung an der IHK an. 

Schonfrist gab es keine - gleich am Montagabend ging es los. Von nun an hieß es jeden Tag früh aufstehen, Rucksack packen und auf zu den Trainingsplätzen. Im Hundedorf stehen 6 unterschiedliche Plätze zur Verfügung, welche entsprechend den Bedürfnissen der einzelnen Trainingsgruppen ausgestattet sind.

Unter Aufsicht der erfahrenen Trainer werden Spielgruppen für Hunde aller Rassen und jeden Alters mehrmals in der Woche angeboten. Hierbei haben die Hunde die Möglichkeit artgerechtes Spiel zu erlernen und bis ins hohe Alter hundegrechte soziale Kommunikation zu pflegen.

Hier setzte sich das fort, was ich schon vorher in verschiedenen anderen Kursen vermittelt bekommen hatte, bisher auch bei unseren Spaziergängen und Spielsequenzen so handhabte und was sich leider (auch nach Jahrzehnten eigener Hundehaltung) immer noch nicht bei jedem Hundehalter herumgesprochen hat.

Hunde dürfen auch mal knurren und bellen, wenn sie sich mit anderen "unterhalten", sie müssen nicht immer lieb und nett anderen gegenüber sein und alle leiden können!!

Für die Trainer sind solche Spielstunden alles andere als entspannt, denn während Frauchen und Herrchen Kaffee trinken und ein Pläuschchen halten, müssen diese alle Hunde im Auge behalten und sekundenschnell entscheiden, ob ein Spiel noch Spiel ist oder anfängt zu kippen. In diesem Falle wurde souverän und unverzüglich eingegriffen.

Besonders interessant fand ich das Angebot des Hund - Kind - Kurses. Dieser entsprach in den Grundzügen vom theoretischen Inhalt genau dem, was ich bei Besuchen in Kindergärten und Schulen versuche zu vermitteln. Ergänzt wude dieses hier natürlich durch praktische Übungen mit dem eigenen Hund. Neben den Grundkommandos wurde dazu der Agilityparcours genutzt, auch um dem Bewegungsdrang der Kinder gerecht zu werden. Nachdem ich diesen Kurs leiten durfte, wußte ich was ich gemacht hatte

Eine Herausforderung für mich war die Arbeit mit anderen Rassen, besonders denen, die sich im Bewegungsdrang so deutlich von den Leos unterscheiden

Vor allem in den verschiedenen Obediencegruppen war Flexibilität beim Training angesagt. Zum einen mußte man sich auf die verschiedenen Besitzer "einstellen" zum anderen aber auch auf das Temperament der Hunde.

Bei all den verschiedenen Rassen und Temperamenten - kein Hund war mit einem Würger ausgestattet - hier sind eben Profis am Werk!!

Was mir Riesenspaß bereitet hat war das Agilitytraining. Dies ist ja doch noch relatives Neuland für mich gewesen.

Hier konnte ich zum einen der sehr erfahrenen Trainerin viel abschauen, zum anderen durfte ich Henry und seinem Frauchen beim Üben helfen, so dass sie am Samstag beim Agilityturnier fehlerfrei den Parcours bewältigten !!!

Einzelstunden, kleine Voträge und Hausbesuche waren ebenfalls Teil des Praktikums.

Alles in allem 7 anstrengende, wahnsinning informative aber auch lustige Tage in einem tollen Trainerteam, welchem ich über die Schultern schauen durfte, mit Fragen löchern und alles diskutieren konnte. Die aber auch mir auf die Finger schauten, mir Tipps und Tricks zur Verbesserung meinens Trainings gaben (löblich, löblich und mich bestärkten, meinen Trainingsweg weiter zu gehen.

Das Angebot noch einmal ein paar Tage dort zu verbingen, werde ich mir nicht entgehen lassen.

Nach oben