Dummyseminar für Trainer

 

Während meiner Ausbildung zum zertifizierten Hundetrainer/Verhaltensberater IHK/BHV

hatten wir natürlich auch einige Lerneinheiten,

welche sich mit der Dummyarbeit für Hunde befassten.

Odin, damals noch sehr jung, hatte so überhaupt keine Lust,

sich irgendwie mit einem Dummy  zu befassen, eben typisch Leo wie ich dachte.

Aber wie sagte die Trainerin auf diesen, meinen Einwand hin -

jeder Hund kann alles, im Rahmen seiner Möglichkeiten.

Man muß nur das Training entsprechend aufbauen.

Und so hatte auch Odin irgendwann begriffen,

das es Spaß macht, sich mit diesem Teil (Dummy) und Frauchen zu befassen.

Billy - schon etwas älter - hat sich in dieser Richtung sehr gut angestellt und

so haben wir angefangen etwas intensiver mit Beiden in diese Richtung zu arbeiten.

Aber wie es bei allem so ist,

man kann sich -zig DVDs und Bücher zulegen, lesen, ansehen, auch selber ausprobieren

- ABER - es ersetzt nicht den Profi an der eigenen Seite. Auch Trainer können Fehler machen.

Denn es ist im Alltag niemand dabei, der einen auf Fehler aufmerksam macht,

Hilfe gibt, Tipps und Ratschläge parat hat,

falls es mal nicht so funktioniert, wie es theoretisch sollte.

Also stand irgendwann fest, ich besuche ein Dummyseminar.

Da waren wir schon beim nächsten Problem - bei welchem Referenten?

Dummylehrgänge kann jeder anbieten, der von sich der Meinung ist, er kann es.

Wie gut oder schlecht diese dann sind, wird nirgendwo kontrolliert.

Und für mich stand natürlich die Frage - wer kennt sich mit Leonbergern aus?

Es ist ja nun nicht wirklich die klassische Dummyhunderasse.

Nachdem ich mich bei befreundeten Trainerkollegen umgehört hatte,

entschloß ich mich für ein

6 tägiges Dummyseminar für Trainer bei Tina Schnatz und Melanie Stühler.

Und so fuhren Billy und ich Ende März nach Sewekow.

Auf der Fahrt kam ich dann doch ziemlich ins Grübeln, ob es wirklich so eine gute Idee war.

Was würden die anderen Hunde für Rassen sein? Wie gut sind sie im Gegensatz zu uns Anfängern?

Wie sind die anderen Hundetrainer drauf -

schon Dummyprofis oder vielleicht (glücklicherweise) auch noch nicht so perfekt?

In Sewekow angekommen, bezogen Billy und ich unser Zimmer und

abends begann dann schon das Seminar mit gegenseitigem Kennenlernen und etwas Theorie.

Unsere Gruppe bestand aus 5 Teilnehmern und Melanie war unsere Trainerin für die nächsten Tage.

Sonntag früh ging es dann erst einmal los, mit dem Überprüfen der Leistungsstände der einzelnen Teams.

Markieren, Einweisen und eine Freiverlorensuche standen auf dem Plan sowie einige Übungen für den Stopppfiff.

Abends konnten die Hunde entspannen, aber für uns gab es noch viel interessante Theorie.

So ähnlich gestalteten sich auch die folgenden Tage - vor- und nachmittags Praxis,

abends Theorie und Erfahrungsaustausch.

Wichtige Themen für alle waren natürlich:

- wie baue ich Dummykurse auf

- welche Dummys für welchen Hund

- Fehler im Übungsaufbau erkennen und beseitigen

- Übungen planen

- Helfer (Aufgaben, Hilfen etc)

- wie kann ich Dummyarbeit in das tägliche Leben "einbauen"

- rechtliche Probleme bei der Arbeit im Gelände

Billy hat tolle Arbeit geleistet und war auch mit viel Freude dabei.

Sie hat sehr gut markiert und auch die Freiverlorensuche hat ihr sehr viel Spaß gemacht.

Einweisen als Einzelübung findet sie nicht so spannend,

aber wenn man es z.B. mit einer Markierung kombiniert, dann macht auch das Einweisen richtig Spaß.

Schön zu sehen war in der Trainingszeit, wie vielfältig man die einzelnen Teile kombinieren kann und

wie flexibel die Übungen auf den jeweilgen Hund und seinen Leistungsstand "zurechtgeschnitten" werden können.

So kann man Frust vermeiden und dem Hund eine abwechslungsreiche Beschäftigung anbieten,

bei der er immer wieder Erfolge haben kann.

Es war für mich eine sehr anstrengende, weil lernintensive,

Woche mit vielen neuen Erfahrungen und Erkenntnissen rund um die Dummyarbeit.

Ich freue mich auch über die netten Leute, die ich dort kennenlernen durfte.

Aber auch über Billy habe ich viel neues erfahren, man unterschätzt seinen Hund eben oft.

Was mich riesig erfreute, waren die Sätze von Melanie am Lehrgangsende zu Billy.

Als sie nämlich hörte, dass ein Leonberger zum Seminar kommt, hatte sie arge Bauchschmerzen.

Sie hatte Befürchtungen, dass dem Hund nach ein paar Metern die Puste ausgeht

und er das Training körperlich nicht verkraftet.

Aber Billy hat gezeigt, dass nicht alle Leonberger Schlafmützen sind, die mit ihrem Gewicht kämpfen.

Aber nun erholt sie sich erst einmal von den anstrengenden Tagen und träumt dabei von ............?!?! Dummys?!

Und auf jeden Fall bleiben wir Trainer dieser Woche in Kontakt und, so haben wir beschlossen,

werden uns sicherlich mal wieder bei einem Seminar von Melanie treffen.

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