Welpenspielstunde - die Suche nach der "richtigen" Hundeschule

Da ist er nun der kleine, kuschelige Welpe und guckt sie aus seinen süßen Knopfaugen an. Nach ein paar Tagen folgt er ihnen schon auf Schritt und Tritt, ist vielleicht schon stubenrein und "versteht" prima das Wörtchen "Laß' das!". Sie sind einfach nur begeistert von dem Kleinen.

Da fällt ihnen ein, sagte der Züchter nicht etwas von Hundeschule?

Und weil sie nichts verkehrt machen wollen begeben sie sich auf die Suche nach einer "guten" Hundeschule.

Doch woran erkennt man denn nun eine "gute" Hundeschule?


Wir können hier nur ein paar Tipps auflisten, die Ihnen vielleicht helfen, die für sie "richtige" Hundeschule zu finden.

Suchen müssen sie aber selber Smile

Der Anfang - die Welpenspielstunde

Nichts ist süßer als wenn die Kleinen mit ihresgleichen toben und spielen dürfen.

Da kann man doch eigentlich nichts falsch machen. Oder?!

Doch - gerade hier kann der Grundstein für so manches Problem gelegt werden,

welches sie später dann wieder mühseelig "ausmerzen" müssen.

Nach meinen Erfahrungen sind schlecht geführte Welpenspielstunden der Grundstein für etliche später auftretende Verhaltensauffälligkeiten.

Aber auch die Grundlagen für so manches gesundheitliche Problem kann hier gelegt werden.

Die Hunde rennen, toben und spielen ca 45 Minuten lang ohne Rücksicht auf "Verluste".

Doch gerade bei so extrem großwüchsigen Hunden wie dem Leonberger

kann es dabei durch das ständige Stoppen, Beschleunigen und abrupten Richtungswechseln

zu einer Schädigung des noch völlig ungefestigten Skelett- und Knorpelgerüstes kommen.


Worauf sollten sie achten:

Bleiben die Hunde an der Leine, wenn sie den Platz betreten oder kommen sie auf den Platz

und nach dem Motto "Leinen los!" geht sofort das wilde Toben los?

Toben die Hunde sofort los und ist dies die Regel -

drehen sie auf dem Absatz um und suchen sie weiter.


Ihr Hund wird schnell lernen - prima andere Hunde - da kann ich immer und sofort hin zum Toben - es wird ihm sein späteres Leben nicht leichter machen. Ihnen auch nicht, denn wenn sie an einem 60 kg Hund hängen, der nur mal "spielen" will, haben sie ein Problem.


Wieviele Hunde sind in der Gruppe?

Als Richtwert können sie pro Trainer / Betreuer 6 Hunde rechnen. Ist das Verhältnis deutlich ungünstiger, können sie davon ausgehen, dass der Trainer irgendwann den Überblick verliert und es in der Gruppe "drunter und drüber" geht. Keine guten Vorraussetzungen für die "Vorschule"!!


Wer leitet die Welpenspielgruppe?

Oftmals werden die Welpengruppen von den jüngsten Vereinsmitgliedern betreut, da die erfahrenen Ausbilder sich mit solchem "Grünzeugs" nur ungern befassen. Dies muß nicht immer die schlechteste Alternative sein - jedoch sollten gerade in der Welpenspielgruppe Trainer vor Ort sein, die sicher und erfahren in der Beurteilung von hündischem Ausdrucksverhalten sind. Fragen sie einfach nach Optimist  
ihren Porsche würden sie doch auch keinem Fahranfänger überlassen oder?!
Andererseits sollten sie bei Sätzen wie: "Ich habe schon seit 30 Jahren Hunde und habe alle meine Hunde so ausgebildet" einfach mal kritisch an sich herunterschauen. Sehen sie so aus wie ihr Gegenüber? Sieht ihr Hund so aus wie sein Gegenüber? So wie sie ein Individuum sind, ist es auch ihr Hund - Pauschalisierungen sind deshalb sehr mit Vorsicht zu genießen.



Freie Fahrt für Mobber?

"Das klären die schon unter sich!" -

der wahrscheinlich am häufigsten gesagte Satz in jeder Spielgruppe.


Prinzipiell "JA" - ABER es gibt auch unter Hunden Schüchterne und Draufgänger, Prinzessinen und Rabauken, "Vornehme" und "Dorftrottel", Mobber und Mobbingopfer. Hier ist es die Aufgabe des Trainers alles im Auge zu behalten, die Hunde gut einschätzen zu können und darauf zu achten, dass Spiel Spiel bleibt .
Erfahrungen sollen und müssen die Kleinen sammeln, gute und manchmal auch weniger gute - aber sie sollen kein Trauma für ihr späteres Leben bekommen. Achten sie deshalb darauf, dass der Trainer aufmerksam ist, im Falle eines Falles souverän agiert und nicht nur rumsteht und quatscht.



Grundkommandos - es geht los!

Spielen ist natürlich toll, aber ein wenig sollten die Kleinen auch lernen. Die wichtigsten Übungen in der Welpengruppe sind nicht unbedingt "Sitz" oder "Platz" - viel wichtiger ist es, zu Herrchen oder Frauchen zu kommen, wenn diese rufen - auch wenn das Spiel gerade noch so toll ist. "Sitz" lernen die Kleinen dann so nebenbei.


Das Übungsgelände

Fast jeder Hundeplatz besitzt eine kleine Ecke für die Welpengruppen. Dort sind die verschiedensten Dinge aufgebaut - Bällebad, Tunnel, Flatterbänder etc. .  Manche Hundeplätze sehen aus wie Spielzeuggeschäfte. Weniger Equipment ist aber oft mehr Lerneffekt. Auch sollten die Hunde nie unbeaufsichtigt und alleine über Hürden etc flitzen. Dabei besteht ein nicht geringes Verletzungsrisiko.

 

Die wichtigesten Übungen im Welpenalter sind Handlingsübungen und der Bindungsaufbau zu seinem Besitzer.

Fragen sie also schon vorher nach der Gestaltung des Welpenkurses.


Rassekenntnisse - alle Hunde sind gleich

"Hund ist Hund - egal welche Rasse" - "Wir machen das schon immer so!" - bei diesen Sätzen bewegen sie sich fluchtartig zu ihrem Auto und suchen sie weiter.
Auch wenn man es nicht glauben mag - es hat sich noch nicht unter allen Trainern und Ausbildern herumgesprochen, dass die Hunde nicht nur unterschiedlich aussehen, sondern auch verschiedene Charakter- und Wesenszüge haben.



Dies sind nur ein paar kleine Hinweise für alle, die noch auf der Suche sind.

Wir hoffen, euch damit vielleicht ein wenig "Rüstzeug" gegeben zu haben ,

auf dass ihr fündig werdet zur Freude eures KleinenHundekuss

Weit effektiver als der Besuch von Welpen- und Junghundespielstunden ist das Training in kleinen gut geführten Erwachsenenhundgruppen.

Ausführlichere Informationen zum Thema pro und kontra Welpenspielstunde

finden Sie unter:

 

Welpenspielstunden

 

Auf der Suche nach Orten geeigneter Ausbildung und Erziehung
wenden Sie sich bitte an die großen Berufsverbände für Hundetrainer.
Hundetrainer darf sich jeder nennen, es ist kein geschützter Begriff.
Seit 2014 müssen Hundetrainer eine Erlaubnis nach § 11 Tierschutzgesetz haben. Damit wird gesichert, dass diese Person wenigstens Grundlagenkenntnisse in der Hundeausbildung hat. Sie muß aber keine Ausbildung absolviert haben.
Auch angestellte Trainer sowie Trainer von Vereinen werden nicht nach §11 geprüft.
Die Fähigkeiten und Kompetenzen der Trainer werden,
außer in den großen Berufsverbänden - siehe unten,
nicht kontrolliert!!!
Dazu gehören derzeit:
 
BHV, IG-Hundeschulen und IBH,
Hunde für Handicaps,
TT.E.A.M – Gilde,
VAK (Verband akademischer Kynologen, Österreich) und
  ATN, VdTT und GTVMT

 

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